Gated Content: Paywall für exklusive Inhalte?

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Lukas Loacker
Lukas Loacker
Wer kennt es nicht: Man liest die interessante Überschrift eines Artikels auf einer Nachrichtenseite. Voller Neugier klickt man auf den Artikel, um dann von einem Pop-up begrüßt zu werden. “Um diesen Artikel zu lesen, müssen Sie XYZ abonnieren.” Oder die unzähligen Posts auf Social Media, die unsere Interesse wecken, nur um dann beim Klick auf den entsprechenden Link vor einer Paywall zu stehen.

Gated Content findet man heutzutage immer häufiger. Ob auf den bereits angesprochen Nachrichtenseiten, oder in Internetforen. Dabei hat der Premium Content immer einen Sinn: Potenzielle Kunden zu generieren. Mit der steigenden Bedeutung von Content Marketing sind es oftmals die vergleichsweise einfachen Dinge, die einen Unterschied machen können. Dazu gehört auch Gated Content.

Dennoch spaltet die Idee des Gated Content die Internetuser in zwei Lager. Die einen schließen in kürzester Zeit genervt den Tab. Die anderen schließen das Abo ab und freuen sich, nun Teil einer exklusiven Community zu sein. Aber so schwarz und weiß, wie es auf den ersten Blick erscheint, ist die Welt des Gated Content gar nicht.

Die Vor- und Nachteile von Gated Content

Als Betreiber einer Internetpräsenz hat man die Wahl: Stelle ich meine Seite komplett kostenlos zur Verfügung? Schließe ich einen Teil des Content hinter einer Paywall ein, oder mache ich gar die komplette Nutzung der Website kostenpflichtig? Bevor man sich entscheidet, sollte man sich vor Augen führen, was die Vor- und Nachteile von Gated Content sind.

Was spricht für Gated Content?

Gated Content kann, richtig eingesetzt, sehr effektiv sein. Was also sind die Vorteile des Gated Content? Hier findest du die 5 Argumente, die für Gated Content sprechen.

  1. Hype und FOMO: Die eingangs beschriebene Überschrift hat unser Interesse geweckt. Das gleiche Prinzip könnte auch bei deinem Content greifen. Denn die mögliche Chance auf interessanten, exklusiven Content kann deine Audience dazu bewegen, für die Inhalte zu bezahlen.

  2. Generiere effektivere Leads: Wenn ein Kunde bereit ist, für deinen Content zu bezahlen, ist es auch wahrscheinlich, dass er an deinen anderen Produkten interessiert ist. Daher eignet sich Gated Content perfekt, um engaged Leads enger an deine Marke zu binden.

  3. Bessere Analytics: Gated Content bietet dir die Chance, mehr über deine Kunden herauszufinden. Während des Registrierungsprozess kannst du die Leads nach relevanten Informationen wie Industrie, Jobbeschreibung oder der Größe des Unternehmens fragen.

  4. Einfachere Segmentierung: Mit der Kombination aus guten Leads und detaillierten Analytics kannst du besser nachvollziehen, wer deine Zielgruppe ist. Das macht es für dich einfacher, den Hunger nach den gewünschten Inhalten deiner Kunden zu stillen.

  5. Mehr Vertrauen: Wenn du regelmäßig qualitativ hochwertigen Content lieferst, werden deine Kunden sehr gerne dafür bezahlen. Damit kannst du das Vertrauen deiner Abonnenten in deine Marke steigern und für mehr Kundenbindung sorgen. Werde zur Quelle Nummer eins für top Content, und deine Kunden werden es dir zurückzahlen!

Was spricht gegen Gated Content?

Wie alles im Leben, hat auch Gated Content seine Nachteile. Nachfolgend möchten wir dir auflisten, was die größten Nachteile von Gated Content sind.

Keine SEO Abdeckung: Da Gated Content nur für zahlende Kunden verfügbar ist, können Suchmaschinen deinen Content nicht indizieren. Das führt dazu, dass deine Inhalte nicht in Suchanfragen erscheinen. So kannst du dir zwar die SEO Arbeit sparen, dein Content wird aber auch nicht über Suchanfragen gefunden. Für dein Inbound Marketing ist Gated Content somit nicht geeignet.

Eingeschränkter Reach: Ähnlich wie beim Thema SEO leidet auch deine Reach unter der Tatsache, dass der Content nicht öffentlich verfügbar ist. Dadurch musst du mit weniger Traffic rechnen und riskierst, dass dein bester Content nie eine größere Zielgruppe erreicht.

False Leads: Zwar ist Gated Content ein perfekter Weg, um mehr über deine Kunden herauszufinden. Dabei kann dir aber niemand garantieren, dass die Angaben auch wirklich richtig sind. Eine E-Mail-Adresse für Spam-Mails und Registrierung ist schnell erstellt, und einen falschen Namen kann sich so gut wie jeder ausdenken. Außerdem können Konkurrenten die gleiche Taktik nutzen, um Zugang zu deinem Content zu bekommen.

Dirty Data: Das Problem mit den False Leads führt auch gleich zum nächsten Krisenherd. Denn deine Datenbank kann schnell mit unzähligen Personen namens “Max Mustermann” gefüllt werden. Daher kann die Quantität deiner Leads zwar steigen, die Qualität ist damit aber nicht sichergestellt. Darunter leiden wiederum deine Analytics, da die Daten nur bedingt nützlich sind.

Du musst liefern: Um deine Leads auch weiterhin bei Laune zu halten, musst du regelmäßig top Content abliefern. Dadurch erhöht sich der Druck auf dich gewaltig, da auch deine treuesten Fans nicht mit mittelmäßigem (oder gar schlechtem) Content zufrieden sein werden.

Zusammenfassung: To Gate, or not to Gate?

Die Frage, ob man Content hinter einer Paywall verbirgt, ist immer eine Frage von Risiko und Nutzen. Denn einerseits kann die Nutzung von Premium Content dabei helfen, Leads zu generieren. Wenn du allerdings all deine Energie in den Gated Content steckst, kann das dazu führen, dass dein Ungated Content leidet.

Eine gute Content Strategie hängt daher vor allem von einer guten Verteilung des Contents ab. Es spricht nichts dagegen, besonders gute Artikel und interessanten Content hinter einer Paywall zu verbergen. Achte aber auch darauf, genug guten Content als frei zugängliche Inhalte verfügbar zu machen. So kannst du eine Customer Journey erstellen, bei der der Kunde selbst entscheiden muss, ob der Premium Content sein Geld wert ist.

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